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  • AutorenbildReinhard Mumper

Gründe für Leinenaggression!

UNSICHERHEIT


Erkennbar sind Unsicherheiten für den Laien nicht auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung werden Sie aber feststellen, dass Hunde sich dann körpersprachlich eher nach hinten verlagern, das Gewicht also eher auf den Hinterbeinen liegt, der Körper eher rund und der Schwanz oft unten gehalten bis eingezogen ist. Die Bellfrequenz ist dabei eher schnell, die Tonlage eher hoch. Unsichere Hunde bellen häufig auch mit nach oben gerichtetem Maul.


TERRITORIALE AGGRESSION


Ein sehr großer Teil der Hunde zeigt das unerwünschte Verhalten an der Leine aus territorialer Aggression. Hier geht es darum, den Bereich, in dem sie sich gerade befinden, zu verteidigen. Eindringlinge sind dann einfach unerwünscht und müssen vertrieben werden. Ob das Territorium nun nur die eigene Gasse, der gesamte Bezirk oder die ganze Welt ist, ist vom jeweiligen Hundetyp abhängig. Warum Hunde diese Aggressionsform oft nur an der Leine zeigen, hat sehr häufig damit zu tun, dass sie ohne Leine alles bestens kontrollieren und abchecken können. Ist der Personalausweis einmal kontrolliert, gibt’s für den vierbeinigen Eindringling oft den Freifahrtschein zum Weiterlaufen. Hängt Ihr Sheriff jetzt aber an der Leine, dreht er gern deshalb hoch, weil er frustriert ist und nicht checken gehen kann. Das ist übrigens der Grund, warum viele genau jetzt: „Der will nur spielen“ rufen. Es steckt nämlich zumeist keine Beschädigungsabsicht dahinter, sondern lediglich das dringende Bedürfnis des Hundes zu kontrollieren. Der Mensch denkt dann oft zu banal. „Nur spielen“ will der Hund dann aber mit Sicherheit nicht.

Diese Verhaltensform geht übrigens oft mit der


SEXUELL MOTIVIERTEN AGGRESSION


einher. Hier gilt es noch einmal genauer geschlechtsspezifisch zu unterscheiden, denn der Hund tendiert dazu, gleichgeschlechtliche Artgenossen zu vertreiben. Dies kann übrigens bei Rüde und Hündin gleichermaßen der Fall sein.

Erkennen können Sie diese Verhaltensweisen auch wieder körpersprachlich. Denn wer etwas zu verteidigen hat, der muss dies auch darstellen. Der Hund zeigt dann meistens häufiges Markierverhalten, oft kombiniert mit Scharren und Knurren. Er fixiert den potenziellen Feind schon auf weitere Distanz, schleicht sich dazu manchmal auch mit geducktem Kopf an. Springt er in die Leine, ist dies häufig mit regelmäßigem Aufstampfen der Vorderpfoten unterlegt – damit möchte der Vierbeiner noch einmal seinen Anspruch auf Grund und Boden demonstrieren. Sehr territorial motivierte Hunde flippen an der Leine häufig auch aus, wenn sich andere Hunde, z. B. im Spiel, zu schnell bewegen. Auch hier herrscht oft der Irrglaube, dass sie gerne mitspielen würden. Es geht ihnen lediglich darum, die Dynamik sofort zu unterbinden.


RESSOURCENAGGRESSION


Ein nicht unerheblicher Teil der Hunde zeigt Leinenaggressionen aufgrund der Verteidigung von Ressourcen. Da reicht es oft schon, wenn Frauchen den Ball oder die guten Leckerlis nur in der Jacke eingesteckt hat. Kommt ein Artgenosse nun zu nah, gilt es, deutlich zu zeigen, dass er lieber wieder gehen sollte. Erkennbar ist das neben der selbstdarstellenden Körpersprache vor allem auch daran, dass Ihr Hund sich zwischen das Objekt der Begierde und den Konkurrenten drängt.

Häufig ist die zu verteidigende Ressource aber auch der Mensch selbst. Verhält sich dieser im Alltag nicht als souveräne Führungskraft, wird er in diesen brisanten Begegnungen gern vom Hund beschützt. Zeigt sich der Mensch nämlich häufig inkonsequent und lässt sich vom Hund mehr oder weniger ständig beeinflussen, so hat dieser leider oft das Gefühl, auf das Herrchen auch noch aufpassen zu müssen. Dies zeigt sich deutlich, wenn das Verhalten z. B. nur bei einer bestimmten Person auftritt oder der Hund das Getöse an der Leine sofort beendet, wenn sich der Halter von ihm entfernt.



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