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  • AutorenbildReinhard Mumper

Führung ist nicht negativ

Hast du auch „Herzchen in den Augen“ wenn es um deinen Hund geht?

Mir selbst geht es mit meinem Hund so und ich würde mal behaupten, dass ich damit ganz und gar nicht alleine bin… ;)

Die wenigsten ahnen, dass uns genau das manchmal zum Verhängnis wird, wenn es darum geht, warum zuverlässige Führung nicht immer so einfach ist. Aber jetzt erstmal eins nach dem anderen:

Vielen Hundebesitzern fällt die zuverlässige Führung ja schon allein deswegen so schwer, weil sie Führung für etwas Negatives halten. Sie verbinden Führung mit „Unterbuttern“ oder „Bevormunden“ oder irgendwelchen anderen negativen Assoziationen, was letztlich dazu führt, dass sie ihren Hund mental nicht führen können weil sie es eigentlich gar nicht wollen.

Also halten wir fest: Führen kann nur derjenige, der auch führen möchte.

Aber selbst wenn wir Führung als etwas Positives betrachten und uns unserer Rolle bewusst sind, ist das nicht immer so einfach. Denn in manchen Situationen ist es für uns Menschen kurzfristig deutlich leichter nicht zu führen.

Warum das?

Erstens ist Führung manchmal wirklich mit Anstrengung verbunden. Ich muss meinem Hund erklären, was ich gerade von ihm möchte oder eben nicht möchte – das allein ist meist auf kurze Sicht schon aufwändiger, als ihn einfach das tun zu lassen, was ER gerade möchte.

Und in vielen Fällen muss ich mich zusätzlich noch anderen gegenüber erklären und meine Meinung vertreten. Es gibt Leichteres…

Zweitens wären da ja noch unsere „Herzchen in den Augen“, die ich bereits erwähnt hatte. Diese Herzchen sorgen dafür, dass es uns noch schwerer fällt, in dem was wir sagen und vorgeben, standhaft zu bleiben. Denn am liebsten würden wir unserem Hund doch gerne all' seine Wünsche von den Augen ablesen und erfüllen, oder? ;)

Tja. Und so ist es nicht verwunderlich, dass wir in vielen Situationen lieber die Rolle eines Freundes einnehmen wollen, als die von Eltern. Ist ja auch gleich etwas weniger Verantwortung… aber tun wir unserem Hund damit wirklich einen Gefallen?

Als kleines Kind hat es mir doch viel Sicherheit gegeben im Zweifelsfall nach der Hand meines Vaters oder meiner Mutter greifen zu dürfen und es gab auch viele Situationen, in denen ich das auch gerne von mir aus getan habe.

Aber es gab eben auch andere Situationen. Situationen, in denen ich nicht verstanden habe, warum ich an der Hand laufen sollte oder schlichtweg gerade etwas anderes im Sinn hatte. Es war für meine Eltern bestimmt oft nicht leicht, hier standhaft zu bleiben und darauf zu bestehen, obwohl ich doch so gar nicht wollte, was sie gerade von mir verlangten.

Der entscheidende Punkt: Sie bestanden dennoch darauf! Und sie haben zudem alle wichtigen Entscheidungen getroffen! Warum? Weil ich als dreijähriges Knabe überhaupt nicht dazu in der Lage war zu entscheiden, was das Beste für mich ist.

Hätte man mich gefragt so hätte ich wahrscheinlich lieber Kuchen zum Frühstück, Chips zum Mittagessen und Süßigkeiten zum Abendessen verspeist. Und jedem ist hier völlig klar, dass es nichts mit „Machtausübung“ oder „Chef raushängen lassen“ zu tun hat, wenn meine Eltern hier andere Regeln vorgegeben haben.

Sicherlich, es heißt der Hund sei „der beste Freund“ des Menschen. Aber wir leben nun mal mit unseren Hunden in dieser Menschenwelt, in der sie meist nicht entscheiden können, was falsch und was richtig ist – und was wirklich das Beste für sie ist. Gerade deswegen braucht dein Hund jemanden an seiner Seite, der MEHR ist als NUR ein Freund. Auch wenn das manchmal für uns anstrengender ist. ;)

Und damit wären wir auch schon bei dem Punkt, was eine gute Führung ausmacht…

Ich muss gestehen, es ist gar nicht so einfach das mal eben kurz zusammen zu fassen. Und schon gar nicht mit der entsprechenden Umsetzung in die Praxis! Denn Führung hängt mit so vielen Themen zusammen, die alle ihre Wichtigkeit haben.

Deswegen möchte ich dir und deinem Hund nun mit jeder Nachricht nicht nur Theorie sondern auch eine kleine Aufgabe für den Alltag geben, die dich und deinen Hund dem Projekt „Traumhund“ Stück für Stück näher bringen. :)

Achte heute und morgen mal darauf, ob du auf das, was du deinem Hund sagst, auch wirklich bestehst. Und zwar trotz Herzchen in den Augen. ;)



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