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  • AutorenbildReinhard Mumper

Beispiel zur Entstehung einer Leinenaggression!

Zum besseren Verständnis nachfolgend noch ein Beispiel, wie sich ohne dass wir es bemerken, eine Aggression gegenüber Artgenossen aufbauen kann.


Tratschrunde auf der Hundewiese.


Alle Hunde spielen miteinander. Zumindest sieht das auf den ersten Blick so aus. Für den jungen Cocker, der von drei anderen gejagt wird, ist es aber schon längst kein Spiel mehr. Er wird vom ersten Hund eingeholt und über den Haufen gerannt. Während er noch hilflos herumrollt, schnappt ein zweiter Hund nach seinen Beinen, der dritte, aufgeheizt vom Rennspiel zerrt an seinem Halsband inklusive Fell. Die Menschen kriegen nichts davon mit, weil sie sich über den Welpen von Frau Maier beugen und ihn knuddeln wollen, obwohl der schon deutlich Schutz zwischen den Beinen seiner neuen Halterin sucht. Die schleift ihn wieder hervor, weil sie ihn doch voller Stolz seinen neuen Freunden präsentieren möchte. Die anderen Hunde werden auf den Welpen aufmerksam und eilen herbei, um ihn zu begutachten, während der Cocker aufsteht und abseits ein wenig schnüffelt. Er wird mit „schau doch, ein Baaabyyy!“ wieder hergelockt und zeigt bereits deutliches Meideverhalten seinen Peinigern gegenüber. Abermals unbemerkt. Als seine Halterin sich mit ihm am nächsten Tag auf der Hundewiese einfindet, zeigt er Desinteresse an den anderen Hunden. Als der Halsbandzerrer vom Vortag ihn intensiv beschnüffelt, senkt er die Rute, quietscht und schnappt nach ihm. Alle sind entsetzt und seine Halterin schimpft aus Scham auf ihn ein. Sie kann sich sein Verhalten nicht erklären und ist den restlichen Tag sauer und voller Sorge über sein asoziales Benehmen, wo sich die vier Hunde doch immer so toll verstanden haben. An den darauffolgenden Tagen versucht die Dame immer wieder, ihn zum Spielen mit den anderen Hunden zu animieren, bis er eines Tages, noch an der Leine, am Weg zur Hundewiese angesichts spielender Hunde wild zu bellen beginnt und sich in die Leine wirft. Die Dame ist entsetzt, ruckt an der Leine und schimpft mit ihm. Am nächsten Tag … Ich denke, die Spirale, die sich daraufhin ergibt muss ich nicht näher ausführen. Und schon hat man einen Hund, der zu toben beginnt, sobald er einen Hund/ einen bestimmten Hundetyp/ laufende Hunde/ tratschende Grüppchen, umkreist von spielenden Hunden oder Ähnliches wahrnimmt und das aus immer größerer Distanz.



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